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Es 'mait' wieder! (Teil 1)

Gartentipps, 29.04.2023

Geschichte und Tradition des Maibaums.

In unserem heutigen ersten Teil erfahren Sie unter anderem, welche Symbolik die Birke, die in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai aufgestellt wird, eigentlich hat. Am Sonntag blicken wir dann auf rechtliche Fragen, mit denen sich der / die Maibaumsteller/-in auseinander zu setzen hat.

Zumeist sind es junge und ledige Männer, die mit einem prachtvoll geschmückten Maibaum ihrer Angebeten Zuneigung ausdrücken wollen. Doch auch Kerle, die längst "unter der Haube" sind, fühlen sich Jahr für Jahr mehr oder weniger verpflichtet, Ihrer Liebsten einen Baum zu stellen. Ausnahme sind Schaltjahre - dann ist das weibliche Geschlecht am Zug.

Die Maibaum-Tradition wie oben beschrieben ist dabei noch längst nicht überall in Deutschland verbreitet.

Vor allem im Rheinland, im Bergischen Land, dem Saarland sowie in Franken und Schwaben werden die Bäume, meist sind es Birken, mit Krepppapier und einem Holzherz an die Fenster gestellt. In anderen Regionen Deutschlands, etwa dem Ruhrgebiet , ist der Brauch dagegen weitgehend unbekannt. 

Woher die Maibaumtradition stammt ist bis zum heutigen Tage nicht eindeutig geklärt. Germanische Riten können das Stellen der Bäumchen ebenso hervorgebracht haben wie ein ursprünglicher, christlicher Pfingstbaum.

Bereits im 19. Jahrhunderte rätselte man eifrig über die Herkunft der bunten Bäume. Eine waghalsige These damals: Der Maibaum als gigantischer Phallus, der als Fruchtbarkeitssymbol reiche Ernten bescheren sollte. Da nicht nachweisbar, sind Verteter dieser skurilen Theorie mittlerweile rar geworden.

Woher der Brauch auch kommen mag: Jedes Jahr lassen für die Liebe unzählige Bäume ihr Leben. Verständlich, dass nicht jeder mit Sinn und Zweck der Maibaumtradition etwas anfangen kann.

Das "Leben nach dem Wald" ist für die Maibäume nämlich nur kurz: Nach einem Monat im Krepppapier-Gewand, also bis zum 1. Juni, sollten die Bäume nämlich wieder von den Fenstern verschwunden sein. Wer den Baum fleißig entsorgt, wird der Tradition nach entweder mit einem Essen oder einer Kiste Gerstensaft entlohnt.

Immer wieder zu sehen, wie auch auf unserem Foto, sind die "traurigen Maibäume" - meist Resultat einer zwischen dem 1.5. und 1.6. zerbrochenen Liebe oder Schwärmerei. Das Exemplar auf unserem Foto sollte wohl eher als Trauerweide bezeichnet werden - glücklich erscheint dieser im Juli fotografierte Baum aus dem letzten Jahr nämlich nicht mehr.

 

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    Albert Camus