Megakonzern Bayer auf Aktionärsmesse in Bonn

Agrartipp, 28.04.2017

Über der Bundesstadt ist die Stimmung am Nachmittag eher wolkig als heiter.

Bonn. Am heutigen Freitag findet die internationale Aktionärsmesse im WCCB (World Conference Center Bonn) am Platz der Vereinten Nationen statt.

Da der Konzern Bayer-Leverkusen heute seine Hauptversammlung hat, flammt die Monsanto-Bayer Diskussion wieder auf. Demonstranten möchten gesehen und gehört werden, doch dies wird für sie nicht leicht, da Bayer die Nutzung des Platzes für sich bereits im Januar beansprucht hat.

Warum so viel Widerstand?

Bayer ist ein sehr starkes und global führendes Unternehmen in der Agrarchemie, dessen Schwerpunkt auf Pflanzenschutzmitteln wie z.B. Glyphosat liegt, während die Aktiengesellschaft Monsanto aus den USA sich auf genetisch verändertes Saatgut spezialisiert hat.

Offizielles Ziel der Fusion aus beiden Mega-Konzernen ist es den technischen Fortschritt weiterzuführen um auch im Jahr 2050 weitere 10 Milliarden Menschen auf der Welt ohne Belastung der Umwelt ernähren zu können und nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.

Dies hört sich nicht schlecht an, aber man muss bedenken, dass es sich hier um riesige Unternehmen handelt, welche natürlich als Hauptziel ihren Profit sehen und dafür höchstwahrscheinlich nicht immer an die Welternährung denken werden.

Kritiker beklagen, dass Gesetzesgrenzen hier bis zum letzten ausgenutzt werden und negative Folgen für die Natur und Kleinbauern haben könnten. Gentechnisch manipuliertes Saatgut und vermehrter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln würde zur Begünstigung von umweltschädlichen Monokulturen führen. Ganz zu Schweigen von der enormen Macht, welche die Fusion zu einem Monopol werden lassen könnte. Bereits heute kontrollieren Monsanto, Syngeta, Bayer, DuPont, Dow und BASF 60 Prozent des globalen Saatgut- und 75 Prozent des Agrarchemiemarktes. Bauern haben nur wenige Alternativen für ihren Saatgutankauf.

Doch ob sie die kartellrechtlichen Hürden bewältigen können ist noch nicht geklärt.

  Carolin Gilgenbach
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